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Anders als einige Andere hier empfand ich 6.15 als sehr aufschlussreiche Folge. Es kamen vielleicht nicht die Antworten, die viele erhofft haben, aber in meinen Augen haben sie der gesamten Serie jetzt eine Richtung gegeben, einen Gesamtkontext, in den sich vielleicht nicht jedes Detail, aber doch die großen Handlungsstränge der Serie einfügen.
Die Herkunftsgeschichte von Jacob und seinem Bruder ist ein Konglomerat aus bekannten Storyelementen. Beginnend mit der Strandung einer Schwangeren und dem Raub von Kindern geschehen genau die Dinge, die Lost viele Staffeln geprägt haben und die jetzt die D.I., die Anderen und ihren Kampf in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Das Herz der Insel ist eine Quelle aus Licht. Diese Quelle ist sowohl etwas Magisches als auch mit physikalischen Eigenschaften, dem Elektromagnetismus, ausgestattet. Um dieses Herz wird vielleicht schon seit Ewigkeiten ein Kampf geführt. Auf der einen Seite gibt es die Beschützer der Quelle, denen wirklich jedes Mittel recht ist um die Insel zu beschützen, auf der anderen Seite weckt das physikalische Verhalten dieser Quelle immer wieder den menschlichen Drang Antworten zu finden.
Dieser Grundkonflikt wird in 6.15 ausgefochten und anschließend weitergeführt. So wie die Gestrandeten kam die D.I. bei ihren Versuchen die Valenzetti-Gleichung zu modifizieren der Quelle zu nahe. Während die Mutter immer noch ein „Es tut mir soooooooooo leid“ heraushaucht, bevor sie mordend zur Tat geht, hat sich Jacob mit Hilfe von Richard eine eiskalte Mördertruppe zusammengestellt, denen ebenfalls jedes Mittel recht ist, um die Insel zu schützen. Jetzt wissen wir auch, warum diese doch offensichtlich böse agierenden Menschen sich selbst immer als die Guten bezeichnen. Jacobs Leute sind auch nicht viel böser als es seine Mutter war: Die Reaktion auf zu hohe Erkenntnis über das Wesen der Insel ist Massenmord. Dass ausgerechnet unser geliebtes Rauchmonster einer der ersten war, der seine Begabung zu erkennen wie Dinge funktionieren bzw. welchen Regeln sie gehorchen, einsetzt, um die Quelle für seine Zwecke zu nutzen, ist eine originelle Idee. Zwischen Jacobs Bruder und der D.I. gab es Andere, die das Rad fertig gestellt haben, außerdem legen der Tempel und die Statue nahe, dass noch andere Gruppen auf der Insel waren (wann auch immer).
Alles was unsere Losties erleben ist also ein Teil einer uralten sich immer wiederholenden Geschichte! Die Ereignisse bleiben die gleichen, die Akteure werden ausgetauscht. Dabei darf man die Insel als handelnde „Person“ nicht vergessen. Sie wählt direkt oder indirekt aus, wer auf ihrer Seite kämpfen darf / muss: „Die Insel wählt aus, wen die Insel auswählt“.
Ich glaube, dass die letzten drei Folgen das Ende dieses sich immer wiederholenden Prozesses zeigen werden. Die Insel versinkt im Meer, ihr Einfluss auf Zeit und Raum unserer Gestrandeten wird neutralisiert und sie erleben das in den FS gezeigte Leben als ihre Zukunft. Und vielleicht erfahren wir dann, wenn wir sehen wie die Zeit der Insel sich ihrem Ende nähert, auch ihren Ursprung.
die Idee mit der nie endenden Geschichte um einen Kampf um die Insel, bei der nur die Akteure ausgetauscht werden, gefällt mir :-)
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| Original von Baltus Die Insel versinkt im Meer, ihr Einfluss auf Zeit und Raum unserer Gestrandeten wird neutralisiert und sie erleben das in den FS gezeigte Leben als ihre Zukunft. Und vielleicht erfahren wir dann, wenn wir sehen wie die Zeit der Insel sich ihrem Ende nähert, auch ihren Ursprung. |
Wie meinst du das genau? Weil die FS ist nicht einfach eine Sie-sind-nicht-abgestürzt-Realität. In der FS sind es komplett andere Lebenswege der Charaktere. Sawyer war vor dem Absturz ein Betrüger, jetzt ist er ein Cop. Miles war "Geistergoru", in der alternativen Zeit arbeitet er auch als Cop, Locke konnte wegen eines Flugzeugabsturz nicht mehr laufen, sein Vater wurde dadurch schwer geschädigt (eine Organspende gab es nie) und so weiter...
Das heißt, die Charaktere würden ein Leben weiterführen, welches sie eigentlich gar nicht kennen.
- Editiert von Shao am 16.05.2010, 12:17 -
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| Original von Shao In der FS sind es komplett andere Lebenswege der Charaktere. (...) Das heißt, die Charaktere würden ein Leben weiterführen, welches sie eigentlich gar nicht kennen. |
Dem ersten Satz kann ich zustimmen, dem zweiten nicht. In dieser Realität ist es das einzige Leben, das sie kennen. Wenn gleich es ja zunehmend Erinnerungen an das andere Leben gibt. Ich vermute, dass am Ende die FS übrigbleiben und die uns bekannte Realität als Erinnerung in dieser weiter existiert. Aber das ist eigentlich nicht das Thema hier, dazu habe ich vor einiger Zeit einen anderen Thread eröffnet. Weitere Kommentare bitte dort:
http://www.lost-fans.de/forum/showthread.php?id=4506
So langasm hab ich das Gefühl, dass ich 6.15 beim Rewatch lieben werde :D
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| Alles was unsere Losties erleben ist also ein Teil einer uralten sich immer wiederholenden Geschichte! Die Ereignisse bleiben die gleichen, die Akteure werden ausgetauscht. Dabei darf man die Insel als handelnde „Person“ nicht vergessen. Sie wählt direkt oder indirekt aus, wer auf ihrer Seite kämpfen darf / muss: „Die Insel wählt aus, wen die Insel auswählt“. |
wow, herzlich willkommen bei "Rad der Zeit" (RdZ)
sorry, aber wie kann man sich mit so etwas als erklärung zufrieden geben?
bei RdZ erfährt man sehr schnell, dass die welt genau so beschaffen ist und die geschichte funktioniert auch mit dieser erklärung
bei Lost versucht man, sowas als ultimative erklärung zu verkaufen - also für mich ist das alles andere als eine "antwort", es ist viel mehr ein erzählerischer trick aus dem fantasy-bereich, den viele autoren verwenden und der genutzt wurd, um sich ultimative welterklärungen zu sparen
das ist an sich nicht schlimm, wenn man daraus nicht wie bei Lost ein geheimnis macht
jeder sollte sich die frage stellen, ob er Lost auch so gut finden würde, wenn er diese "antwort" von anfang an gekannt hätte - denn nur daran lässt sich messen, ob die story von Lost wirklich gut ist oder eben nicht
@Baltus: Gute Theorie und vor allem schöne Zusammenfassung und Betrachtung! :unterschreib:
NORZ!!!
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| Original von Mashadar bei Lost versucht man, sowas als ultimative erklärung zu verkaufen - also für mich ist das alles andere als eine "antwort", es ist viel mehr ein erzählerischer trick aus dem fantasy-bereich, den viele autoren verwenden und der genutzt wurd, um sich ultimative welterklärungen zu sparen (...) jeder sollte sich die frage stellen, ob er Lost auch so gut finden würde, wenn er diese "antwort" von anfang an gekannt hätte |
Mir persöhnlich reicht diese Antwort, ich gebe mich gerne mit ihr zufrieden. :rolleyes: Aber: Noch sind wir nicht ganz am Ende. Allerdings brauche ich auch keine genaueren Theorien, habe auch nie daran geglaubt, dass es genauere seitens der Macher gibt. Wenn Lost am Ende mit "ultimativen Welterklärungen" aufwarten würde ... Herr im Himmel ... das wäre vielleicht eine Enttäuschung gewesen.
Vielleicht hatte Jacob auch keinen Bock mehr auf die Wächtergeschichte, ähnlich wie "Mutti" die ja "müde" geworden ist. Jacob hat sich ja quasi in Bens Messer reingeworfen. ^^ "It´s only ends once" wäre dann vielleicht sein Tod. Dann ist er erlöst.
Mit seinem Tod werden seine Eingriffe seit der Übernahme des Wächteramtes revidiert. Die Insel verschwindet in diesem Universum und die Geschichte wird neu geschrieben. Niemand bekommt davon etwas mit, aber diesmal gibt es neben dem Wächter noch eine 2. Kraft die durch den Wächter geschaffen worden ist. Solange diese existiert, bestehen beide Universen zeitgleich.
MiB muss vernichtet werden, damit alle Losties aus den 2000 Jahren ihr wahres Leben leben können.
Es gibt eine Sache die uns alle ausmacht = Die Vergangenheit und die Erinnerungen. Wir können nur in solch einer Gesellschaft leben, weil wir nur stets an der Vergangenheit denken, auch wenn sie erst 1min her ist. Wir leben auch eigentlich nicht in einer Gegenwart, sondern stetig in der Zukunft mit unserer Vergangenheit. Unser handeln beruht ausschließlich auf Erfahrungen und Erinnerungen aus unserer Vergangenheit die wir erlebt haben.
Wenn der Lostie Jack stirbt, ist ein vollständiger Mensch gestorben. Auch wenn alternativer Jack lebt, ist Lostie Jack als Person trotzdem tot. Und alternativer Jack macht dies nicht wett, weil er noch lebt.
Beispiel: Du stirbst und dir wird vorher gesagt, dass du in einer anderen Realität weiterlebst. Würde dich das "erfreuen" ? Ich glaube nicht, weil dir dieses andere Ich eigentlich voll egal sein kann :D
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| Original von Shao Wenn der Lostie Jack stirbt, ist ein vollständiger Mensch gestorben. Auch wenn alternativer Jack lebt, ist Lostie Jack als Person trotzdem tot. Und alternativer Jack macht dies nicht wett, weil er noch lebt. |
Stimmt! Aber: Wenn der FS Jack stirbt, dann stirbt auch ein vollständiger Mensch. Und wenn die FS aufhören zu existieren, dann existiert z.B. Jacks Sohn nicht mehr und der hat kein Ausweichexemplar in der anderen Welt. Wir haben zwei Realitäten, wenn es dabei nicht bleiben sollte, dann muss eine aufhören zu existieren. Du schreibst aber oben, was uns ausmacht sind Vergangheit und Erinnerungen, wenn nun Lostie Jack alle Erinnungen von FS Jack bekommt oder zumindest die Inselhandlung, werden dann Lostie Jack und FS Jack zu einer Person, die sich quasie aus den beiden anderen zusammensetzt?
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| Original von Fallout Der Anfang des Zyklus scheint aber nicht bei Jacob und MiB zu liegen... vielleicht erfahren wir im Finale noch etwas über die wahren Ursprünge der Insel |
Das wünsche ich mir auch, dass wir zum Abschluss der Serie Anfang und Ende der Insel erleben werden.
wir wissen das beim hatch nicht die quelle war eben so nicht das rad.
und auch das der mib alle töten muss das niemand mehr da ist der die insel schützen muss.
es ist leider auch klar das es anscheinend egal ist wer zuletzt da ist der wird wohl automatisch der hüter. weshalb die insel wohl nicht gerade den mib zuletzt da haben will.
den jacob ist schon lange tot und komuziert nur noch durch hurley.
somit fragt man sich was die insel all die jahre vorher gemacht hat, ohne das eine bedrohung da war.
es mag sich alles wiederhollen aber wohl ohne mib wenn er weg ist.
wartet dann eben der neue jacob auf der insel das fremde kommen und er sie töten kann oder einen nachfolger zufinden.
der mib hat wohl durch sein tuen lange die ablösung verhindert.
aber das kinder nicht geboren wurden beginnt erst ab 1977. die wohl reine nachfolger hervor bringen.
wie rübenkopf ;) aber was hat smokey dann die ganze zeit gemacht, als es keine zäune gab, leute verdorben?
Also dieses Leben hätten die Losties geführt, wenn Jacob sie nicht von Anfang an zur Insel manipuliert hätte.
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| Original von Shao Also soweit bekannt ist die alternative Zeitlinie doch "ohne" Jacobs Einfluss. |
Das ist nur eine Theorie, kann auch ganz anderes sein.
1. Danielle Rousseau kam auf die Insel, lebte alleine und isoliert. Sie strandete schwanger auf der Insel. Ihr Kind wurde ihr gestohlen.
Die Frau, die Jacob und seinen Bruder aufzogen, lebte ebenfalls alleine und isoliert. Sie half einer Frau, die schwanger strandete bei der Geburt und stahl bei der geburt die Kinder. Die beiden sehen zudem ähnlich aus und sterben gewaltsam durch eine Kugel von hinten bzw. ein Messer von hinten.
2. Desmond ist also der Fail-Safe. Ich glaube das Finale wird eine reihe von Ähnlichkeiten zum Ende der 2. und dem Anfang der 3. Staffel haben.
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| Original von Shao Also der alternative Jack und der Lostie Jack sind für mich zwei verschiedene Personen. Genauso wie die anderen Charaktere. Die beiden Jacks haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht und sind dadurch gewachsen, gefallen, aufgestanden etc. Es gibt eine Sache die uns alle ausmacht = Die Vergangenheit und die Erinnerungen. Wir können nur in solch einer Gesellschaft leben, weil wir nur stets an der Vergangenheit denken, auch wenn sie erst 1min her ist. Wir leben auch eigentlich nicht in einer Gegenwart, sondern stetig in der Zukunft mit unserer Vergangenheit. Unser handeln beruht ausschließlich auf Erfahrungen und Erinnerungen aus unserer Vergangenheit die wir erlebt haben. Wenn der Lostie Jack stirbt, ist ein vollständiger Mensch gestorben. Auch wenn alternativer Jack lebt, ist Lostie Jack als Person trotzdem tot. Und alternativer Jack macht dies nicht wett, weil er noch lebt. Beispiel: Du stirbst und dir wird vorher gesagt, dass du in einer anderen Realität weiterlebst. Würde dich das "erfreuen" ? Ich glaube nicht, weil dir dieses andere Ich eigentlich voll egal sein kann :D |
What if: Du stirbst und dir wird vorher gesagt, dass du mit deinen gesamten Erinnerungen in eine anderen Realität "umziehen" kannst, und dort im Bewusstsein deines Alter Egos weiterlebst. Würde dich das "erfreuen" ?
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| Original von yxl What if: Du stirbst und dir wird vorher gesagt, dass du mit deinen gesamten Erinnerungen in eine anderen Realität "umziehen" kannst, und dort im Bewusstsein deines Alter Egos weiterlebst. Würde dich das "erfreuen" ? |
Und was ist dann mit den anderen Ich ? Eine Verschmelzung? Dann wäre ich eine neue Person und das möchte ich definitiv nicht.
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| Original von Baltus Alles was unsere Losties erleben ist also ein Teil einer uralten sich immer wiederholenden Geschichte! Die Ereignisse bleiben die gleichen, die Akteure werden ausgetauscht. Dabei darf man die Insel als handelnde „Person“ nicht vergessen. Sie wählt direkt oder indirekt aus, wer auf ihrer Seite kämpfen darf / muss: „Die Insel wählt aus, wen die Insel auswählt“. |
in 6.16 wurde dieses bild auch noch mal aufgenommen, als das verlassene und verfallene dharma/others dorf gezeigt wird.
so kann man auch die dharma stationen in relation zum tempel setzen: beide waren versuche, die macht der insel im rahmen der wissenschaftlich/historischen/kulturellen möglichkeiten zu verstehen. beide waren zum scheitern verurteilt...
ich denke auch, dass dieser kreislauf im finale beendet wird, alles deutet jedenfalls darauf hin. ich bezweifle aber, dass die fs einfach nur ff darstellen, das wird denke ich noch komplizierter. ist halt die frage was desmond da vor hat...