« 5.06   || Staffel 5 ||   5.08 »


EPISODE 5.07

LEBEN UND TOD DES JEREMY BENTHAM (THE LIFE AND DEATH OF JEREMY BENTHAM)

REGISSEUR:
Jack Bender

DREHBUCH:
Damon Lindelof & Carlton Cuse
US-PREMIERE:  25.02.2009
Quote:  unbekannt

K1-PREMIERE:  unbekannt

INHALT:

Der Unbekannte, der Jack am Flughafen sein Beileid ausgedrückt hat, durchstöbert im Schutz der Finsternis ein Büro. Er entdeckt unter anderem ein Magazin aus dem Jahre 1954, in dem über Atomtests berichtet wird. In einem der Schränke findet er Karten der Insel und einige Skizzen mit Formeln, die er uninteressiert zur Seite legt. Dann bemerkt er, dass auf die Unterseite eines Schreibtisches ein Gewehr montiert wurde, und packt dieses in seine Tasche. „Caesar“, hört er plötzlich eine Frauenstimme seinen Namen sagen. Er begrüßt Ilana, die Polizistin, die Sayid ins Flugzeug begleitet hat, und verschweigt ihr, dass er gerade eine Waffe gefunden hat. Stattdessen behauptet er, nur eine Taschenlampe gefunden zu haben, und übergibt ihr diese. Ilana berichtet dann, dass sie einen weiteren Mann gefunden hätten, der in einen Anzug gekleidet im Wasser stand.

Während sie am Flugzeug-Wrack der Ajira-Airways-Linie 316 vorbeigehen, das noch ziemlich gut in Takt ist und relativ sicher auf der Insel gelandet sein dürfte, behauptet Ilana, dass niemand den Mann im Anzug im Flugzeug gesehen habe. „Woher wissen wir, dass er nicht zu denen gehört, die verschwunden sind?“, fragt Caesar. Das könne er den Mann gleich selbst fragen, meint Ilana, denn er sitzt mit schwarzer Kapuze am nächtlichen Lagerfeuer am Strand. „Ich bin Caesar. Wie heißen Sie?“. Langsam nimmt der Mann seine Kapuze runter: „Mein Name ist John Locke“.

Am nächsten Morgen steht Locke am Meer und betrachtet die Insel, da sie sich auf der kleinen Nebeninsel befinden. Er bekommt Besuch von Ilana, die ihm eine Mango zum Frühstück überreicht. Sie erzählt ihm, dass der Pilot zusammen mit einer Frau mitten in der Nacht in einem der drei Boote (die selben, die wir zuletzt am Strandcamp gesehen haben) in See gestochen sei. Als John nach der Passagierliste fragt, verweist Ilana ihn an Caesar. „Keiner erinnert sich an Sie“, unterstellt sie ihm dann. Auch sein Anzug erscheine ihr merkwürdig. „In diesem Anzug hätten sie mich wohl begraben“. Locke überlegt kurz. „Ich erinnere mich an meinen Tod“. Ilana versteht nicht und geht, während John die beste Mango seines Lebens genießt.


FLASHBACK:

„Wer ist Ihr Sohn?“, fragt John Locke, bevor er plötzlich auf dem Rücken liegend in einer Wüste in Tunesien erwacht. Er muss sich übergeben und sieht, dass sein Bein immer noch sehr schwer verletzt ist und blutet. Da er sich nicht bewegen kann ist eine von vielen Überwachungskameras seine einzige Hoffnung, dass ihn jemand sehen oder hören kann. Er fleht um Hilfe, doch nichts passiert.

Nachts liegt er immer noch dort und friert, als er endlich Motorengeräusche hört. Ein Wagen rast auf ihn zu und scheint ihn zu übersehen. Locke wird bereits von den Scheinwerfern geblendet und hält sich die Augen zu, als das Auto plötzlich stehen bleibt. Vier Männer laufen auf ihn zu, heben ihn gemeinsam auf, laden ihn auf den Wagen, und dieser ist genauso schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war.

Draußen ist es bereits hell als John in einer kleinen Krankenstation notversorgt wird. Der Arzt wirkt sehr gestresst und stopft Locke im Eiltempo Pillen in den Mund. Obwohl John wiederholt fragt, was hier los sei, reagiert keiner auf ihn. Hinter einem Vorhang glaubt Locke, Matthew Abaddon zu sehen, doch dann muss er sich auf seine Behandlung konzentrieren. Unter höllischen Schmerzen, die Locke beinahe umzubringen scheinen, wird ihm sein gebrochenes Bein wieder eingerenkt. Schließlich verliert Locke das Bewusstsein.

Als er wieder aufwacht bemerkt er zuerst sein Gipsbein und dann den Mann, der im Dunkeln neben ihm sitzt. Dieser habe einen Spezialisten einfliegen lassen, damit der Bruch bestmöglich behandelt werden konnte. „Es freut mich, Sie wieder zu sehen, John“, begrüßt ihn Charles Widmore. „Ich habe Sie als 17jähriger getroffen. Und Sie sehen immer noch genau gleich aus“, stellt Widmore fest. „Wieviel Zeit ist für Sie vergangen, seit Sie mich getroffen haben, als Sie mit Richard geredet haben?“. John meint, es seien vier Tage gewesen. Charles erklärt ihm, dass der Punkt in der Wüste der „Ausgang“ sei, und er ihn deshalb überwacht habe. „Ich habe schon befürchtet, dass Ben Sie dazu verleiten würde, die Insel zu verlassen. So wie er mich verleitet hat“. John erklärt ihm, dass er die Insel aus freien Stücken „verschoben“ habe und dies nichts mit Ben zu tun habe. Charles hingegen sei, nachdem er drei Dekaden lang die „Anderen“ angeführt habe, von Ben „verbannt“ worden. Da John von der Gegenwart noch keine Ahnung hat, erklärt Charles ihm, dass sich seine Freunde seit drei Jahren hinter einer großen Lüge verstecken. Die „Oceanic Six“ würden inzwischen normale Leben führen und schwer zu überzeugen sein, zur Insel zurückzukehren. Doch Charles Widmore werde John helfen. „Der Insel steht ein Krieg bevor. Und wenn Sie nicht rechtzeitig zurück auf der Insel sind, dann wird die falsche Seite gewinnen“.

An einem anderen Tag erhält John von Charles einen neuen Reisepass: Er sei nun Kanadier und höre auf den Namen Jeremy Bentham. Widmore übergibt ihm außerdem ein Telefon, mit dem er ihn jederzeit über die Nummer „23“ erreichen könne, viel Geld und Akten über die Aufenthaltsorte der Oceanic Six. „Woher weiß ich, dass Sie nicht lügen?“, fragt Locke im Bezug auf den Frachter nehmend, der alle auf der Insel töten wolle. Dieser habe jedoch nur das Ziel gehabt, Ben zu töten, damit Locke der neue Anführer sein konnte. „Die Insel braucht Sie, John. Schon seit langer Zeit“, erinnert ihn Charles. Ein Wagen hält und Matthew Abbadon steigt aus. Er sei Johns neuer Fahrer und Beschützer. Charles wünscht John viel Glück, und dieser blickt besorgt auf den Rollstuhl, den Matthew bereitstellt.

Im Wagen erklärt dieser John, dass er für ihn jede Person ausfindig machen könne. Er fragt ihn außerdem nach dem Reiseziel. „Santa Domingo“, antwortet Locke.

Santa Domingo, Dominikanische Republik

Sayid hilft offenbar beim Bau von sozialen Einrichtungen und deckt gerade ein neues Dach. Er beherrscht Spanisch und scheint ein völlig neues Leben zu führen. Als John zu ihm kommt, kann er deshalb nicht glauben, dass er zurück auf die Insel soll. Er sei bereits zwei Jahre lang von Ben manipuliert worden und noch mal begehe er diesen Fehler nicht. „Warum willst du wirklich zurück? Weil du sonst nirgends hin kannst?“, fragt Sayid. Locke gibt ihm seine Adresse in L.A. und verabschiedet sich erfolglos.

New York, New York

Hier teilt John Matthew mit, dass er nach einer Frau namens Helen suchen solle. Als sie aussteigen sehen sie Walt, der gerade zur Schule geht. John winkt ihm im Rollstuhl sitzend zu, und Walt überquert für ihn die Straße. „Ich habe von Ihnen geträumt. Sie waren auf einer Insel, in einem Anzug. Und um Sie herum waren überall Leute“. Er fragt außerdem nach seinem Vater, da er seit drei Jahren nichts von ihm gehört habe. „Als ich zuletzt von ihm gehört habe, war er auf einem Frachter in der Nähe der Insel“, berichtet John. Walt fragt, warum er ihn besucht habe, und Locke überlegt lange. „Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht“. Walt bestätigt das und meint, er müsse gehen. Sie verabschieden sich. Matthew weist Locke darauf hin, dass er nun schon bei zwei Leuten versagt habe. „Ich muss nur einen überzeugen, dann folgt der Rest automatisch“, meint Locke zuversichtlich. Er bemerkt nicht, dass Ben in der Nähe steht und die beiden beobachtet.

Santa Rosa, Kalifornien

Hugo sitzt im Garten der Anstalt und malt ein Bild der Sphinx als Locke ihn mit seinem Rollstuhl besucht. „Du hast dran glauben müssen“, stellt Hugo nüchtern fest und beachtet ihn kaum. „Das ist okay, du bist nicht der erste der mich besucht“. John versteht nicht: „Hugo, ich bin nicht tot“. Da lacht Hurley und fragt ein paar Passanten, ob er gerade mit einem Rollstuhlfahrer rede. Diese bestätigen ihm das. Plötzlich springt Hugo auf und weicht zurück. Er kann nicht glauben, dass Locke ihn zurück zur Insel bringen will. Er bemerkt, dass Matthew sie beobachtet, und erinnert sich daran, dass dieser sich als Mitarbeiter von Oceanic Airlines bei ihm vorgestellt habe. Er sei böse. Locke kann ihm nichts erklären, denn Hurley hält sich nun die Ohren zu, schreit laut und lässt sich auf sein Zimmer bringen.

„Sie sollten sich vielleicht etwas Neues einfallen lassen, sonst stecken wir alle in Schwierigkeiten“, schlägt Matthew vor. Als John ihn fragt, was genau sein Job sei, erinnert ihn Abbadon daran, dass sie sich schon einmal getroffen haben, und dass er ihn zum Walkabout überredet habe. John erinnert sich natürlich. „Ich helfe Leuten, dorthin zu kommen, wo sie hin müssen“, erklärt Matthew.

Los Angeles, Kalifornien

„Die Antwort lautet nein“, teilt ihm Kate in ihrer Küche mit. Sie glaubt ihm anscheinend nicht, dass alle auf der Insel sterben würden, und fragt ihn, ob er schon mal verliebt gewesen sei. Sie erinnert sich an seine Besessenheit, als er alles daran gesetzt hatte, auf der Insel zu bleiben. Nun sei ihr bewusst, dass er niemanden gehabt habe, den er liebe. John erwähnt Helen, die er wirklich geliebt habe. Doch es habe nicht funktioniert. Er sei wütend gewesen und besessen. „Und was hat sich seitdem geändert?“, fragt Kate ihn leise.

Auch diese Szene muss Locke erfolglos verlassen, und draußen fragt er Abbadon, ob er Helen gefunden habe. Er kann ihm einfach nicht glauben, als dieser ihm erzählt, dass sie umgezogen oder verheiratet und deshalb unauffindbar sei. „Sie bringen Leute an ihr Ziel. Und sie ist meines“, erinnert ihn Locke.

Santa Monica, Kalifornien

Matthew und Locke stehen vor einem Grabstein auf einem großen Friedhof. Helen sei an einer Fehlfunktion ihres Gehirns gestorben. Ob die beiden zusammen geblieben wären oder nicht, hätte daran nichts geändert. Als Locke ihm nicht glauben will, erklärt er: „Mr. Widmore hat mir erzählt, dass Richard Alpert Ihren Tod prophezeit habe. Sagen Sie’s mir: Ist das vorbestimmt, oder haben Sie eine Wahl?“. Er setzt Locke auf die Rückbank und packt den Rollstuhl in den Kofferraum, als sich die Heckscheibe plötzlich rot färbt. Abbadon stolpert und wird von noch einem Schuss getroffen, der schließlich auch die Heckscheibe zum Zerspringen bringt. Locke kämpft sich trotz Gips auf den Fahrersitz vor und steigt aufs Gas.

Panisch und völlig unkontrolliert rast John auf die Straße und provoziert schon bei der ersten Kurve fast einen Unfall. Gleich darauf übersieht er eine rote Ampel und sein Wagen wird deshalb vorne rechts von einem anderen getroffen. Das Auto kommt ins Schleudern und dreht sich um die eigene Achse. Als schließlich auch hinten rechts ein Wagen in Johns Auto fährt, hat er blutüberströmt das Bewusstsein verloren.

Als er erneut in einem Krankenbett erwacht, sitzt Jack Shephard in einem Arztkittel an seiner Seite. Er hat bereits einen Vollbart und fragt ihn, was er hier mache. „Wir müssen zurück“, fällt Locke mit der Tür ins Haus. Jack kann nur lachen. „Die Leute auf der Insel brauchen unsere Hilfe. Wie kannst du das nicht verstehen?“, fragt Locke verzweifelt. Irgendjemand habe versucht ihn zu töten, da dieser jemand nicht wolle, dass es Locke gelingt, zurück zur Insel zu kommen. „Ich bin wichtig“, erinnert ihn John. Jack greift sich an die Stirn. „Bist du jemals auf die Idee gekommen, dass deine Überzeugung, dass du etwas Besonderes bist, nichts als Illusion ist? Dass du nichts weiter als ein einsamer, alter Mann bist, der auf eine Insel gestürzt ist?“. Jack hat genug und verabschiedet sich.

„Dein Vater lässt dich grüßen“, wirft John ihm hinterher. „Der Mann, der mir befohlen hat, die Insel zu verschieben, der mir erklärt hat, dass alle zurück müssten… Er lässt seinen Sohn grüßen“. Es könne nicht Hurleys oder Sayids Vater gewesen sein, also bleibe nur Jack übrig. Er heiße Christian. Jack wird zornig und schenkt ihm keinen Glauben. „John, es ist vorbei! Wir sind entkommen, und wir waren nie von Bedeutung. Also lass mich in Ruhe und lass alle anderen in Ruhe!“. Er verlässt das Zimmer.

In Johns Motel schreibt er den Brief an Jack: „Ich wünschte du hättest mir geglaubt“. Er packt ihn in ein Kuvert, wirft das Telefon von Charles weg, und greift dann zu seinen Krücken. Er benutzt nur eine davon und öffnet eine Einkaufstüte, in der sich ein langes Stromkabel befindet. Als er auf einen Tisch klettert, entfernt er Teile der Decke, um das Kabel um eine Verstrebung zu werfen. Er formt eine Schlaufe und legt sich diese sehr langsam um den Hals. Kurz hält er noch inne, dann ist er bereit. Es klopft an der Tür. Jemand ruft Johns Namen und bricht schließlich die Tür auf, da niemand reagiert. Es ist Ben. „John, beruhig dich. Ich will dich beschützen“. John erkennt, dass Ben Abbadon getötet hat. „Er hat für Charles Widmore gearbeitet und ist sehr gefährlich“. Dieser habe ihn benutzt um zurück zur Insel zu kommen. Wegen John hätten sie die Insel überhaupt erst verschoben. Damit John der Anführer sein konnte. „Du kannst das nicht tun“, bittet Ben ihn. „Du hast keine Ahnung, wie wichtig du bist. Lass mich dir helfen“. Locke weint, da er sich für einen Versager hält, da niemand auf ihn gehört habe. Er könne niemanden anführen. „Jack hat sich ein Flugticket nach Sydney gekauft und fliegt morgen Früh bereits zurück“, verrät Ben. „Was auch immer du zu ihm gesagt hast… Wenn du Jack überzeugt hast, überzeugst du auch den Rest“. Er redet ihm Mut zu und bittet ihn, vom Tisch zu steigen. Tatsächlich gibt Locke nach und steigt hinunter. Er weint bitterlich während Ben vorschlägt, bei Sun weiterzumachen. Locke erzählt ihm, dass Jin noch lebt und dass er ihm versprochen habe, nicht mit Sun zu reden. Ben stützt ihn und bringt ihn zurück in seinen Rollstuhl. Während Ben das Kabel aufrollt erzählt Locke ihm, dass sie eine Frau in Los Angeles finden müssten, die alles über die Rückkehr wüsste. Ihr Name sei Eloise Hawking. Ben wird hellhörig: „Ich kenne sie“. Da spürt Locke, wie Ben das Kabel um seinen Hals schlingt und ihm die Luftzufuhr damit abschneidet. John stürzt zu Boden und schlägt um sich, doch Ben ist ein Profi und lässt sich nicht abbringen. Wenige Sekunden später ist John tot.

Ben beseitigt alle Spuren und hat John mit dem Kabel an der Decke aufgehängt, damit es nach Selbstmord aussieht. Er erblickt Jins Ring auf dem Nachttisch und nimmt ihn an sich. Im Türrahmen meint er: „Ich werde dich vermissen, John. Das werde ich wirklich“.


John betritt das Büro der Hydra und erklärt Caesar, dass die Dharma Initiative vor vielen Jahren Experimente auf der Insel durchgeführt habe. Er wisse das, da er schon über hundert Tage auf der Insel gewesen sei. Wie lange er weg gewesen sei, sei zu verwirrend. Und wie er wieder hergekommen sei, sei ihm selbst ein Rätsel. Da erinnert sich Caesar daran, dass im Flugzeug ein Typ mit Locken neben ihm gesessen habe und nach einem Lichtblitz plötzlich verschwunden gewesen sei. Und er sei nicht der einzige gewesen. „Ich glaube das erklärt, wie ich hierher gekommen bin“, vermutet Locke. Er fragt nach der Passagierliste, doch diese habe der Pilot mitgenommen. Caesar erwähnt aber, dass es auch einige Verletzte gebe, und führt ihn in ein Nebenzimmer. Dort sieht Locke einige Leute mit Wunden oder Knochenbrüchen. Vor einer Person bleibt er schließlich stehen. „Kennen Sie ihn?“, fragt Caesar. John blickt auf den schlafenden Ben hinab: „Ja. Dieser Mann hat mich getötet“.



SCREENSHOTS:

Zum Vergrößern Screenshot anklicken




ZITATE:

In Kürze.

MUSIK:

Keine Songs in dieser Episode.


Impressum | Credits | Disclaimer