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EPISODE 3.16

EINE VON UNS (ONE OF US)

REGISSEUR:
Jack Bender

DREHBUCH:
Carlton Cuse & Drew Goddard
US-PREMIERE:  11.04.2007
Quote:  11,91 Millionen

P7-PREMIERE:  21.01.2008
Quote ab 3:  1,34 Mio. (4,1 %)
Quote 14-49:  - Mio. (7,5 %)

INHALT:

Sayid, Juliet, Kate und Jack marschieren durch hohes Gras, und keiner gibt ein Wort von sich. Erst als sie später durch einen Fluss gewatet sind, meint Sayid, dass dies ein guter Platz zum Übernachten sei. Jack will Feuerholz besorgen und bekommt dabei Unterstützung von Kate, wodurch Sayid und Juliet allein zurückbleiben.

Beim Äste-Sammeln fragt Kate, ob Jack nicht etwas von der letzten Woche mit den Anderen erzählen möchte. Der behauptet jedoch, dass er das getan habe, was von ihm verlangt wurde, und dass er dabei keine Fragen gestellt habe. „Das ist alles?“, fragt Kate. „Das ist alles“.

Während Juliet sich am Fluss wäscht fordert sie Sayid dazu auf, die obligatorische Frage-und-Antwort-Runde zu beginnen. Neben all dem unerklärbaren Terror, den Entführungen und den Listen, möchte Sayid zuerst vor allem eines wissen: „Wer bist du?“.


FLASHBACK:

Juliet sitzt mit ihrer Schwester im Wagen (sie hat „Downtown“ eingelegt) und hält vor einem Tor mit Wachposten. Ethan tritt ans Fenster und bietet ihr an, ihr Gepäck zu übernehmen. Nun kommt auch Richard Alpert von „Mittelos Bioscience“ (er hatte sie angeheuert) durch das sich öffnende Tor und begrüßt Juliet und Rachel. Nachdem beide ausgestiegen sind, erklärt er ihnen, dass Juliet von hier an aus Sicherheitsgründen mit einem Wagen von Mittelos weiterfahren müsse, also sei es Zeit für die Verabschiedung. Juliet äußert ein letztes Mal Bedenken, ob sie ihre Schwester wirklich zurücklassen könne. „Der Krebs ist weg, und ich bin dank dir 100prozentig schwanger“, meint Rachel. Juliet nickt und verspricht ihr, noch vor der Geburt zu ihr zurückzukehren. Als Juliet Tränen kommen, baut Rachel sie auf: „Du hast dein ganzes Leben lang gearbeitet, um hierher zu kommen. Vermassle es nicht“. Sie sagen sich gegenseitig, dass sie sich lieben, und es folgt eine innige Umarmung. „Mach uns stolz“, verabschiedet sich Rachel, als Juliet in den Transporter steigt.


„Wer bist du?“, wiederholt Sayid. „Wenn ich dir sagen würde, wer ich bin… Wenn ich dir alles sagen würde, was ich weiß… Würdest du mich töten“. Sayid verzieht keine Miene: „Was glaubst du was passiert, wenn du mir nichts sagst?“. Plötzlich taucht Jack auf und gibt Sayid zu verstehen, dass er Juliet nicht drängen solle. „Sie wird dir Antworten liefern, wenn sie bereit dazu ist“, behauptet er überzeugt und stellt klar: „Solange wartest du. Sie steht unter meinem Schutz“.

Unterdessen bemerkt Charlie am Strand, dass das Baby lauthals schreit und sich scheinbar niemand darum kümmert. „Claire?“, ruft er und läuft zu ihrer Hütte. Dort nimmt er erstmal Aaron an sich und tröstet ihn, woraufhin er Claire weckt. Diese wirkt desorientiert und erschöpft und klagt, dass sie schlecht geschlafen habe. Charlie will für sie auf Aaron achten, damit sie sich noch etwas ausruhen kann. „Ich werde nicht lange schlafen“, meint Claire, der bereits wieder die Augen zufallen.

Während sich Sayid und Kate mit einem Buschmesser durch Gebüsch kämpfen, führen Jack und Juliet etwas weiter hinten ein Gespräch. Jack meint zwar, dass sich seine Leute an sie gewöhnen würden, doch Juliet ist sich nicht so sicher: „Meine Leute haben Sayid drei Tage lang an eine Schaukel gefesselt. Dann habe ich Kate in den Dschungel geschleppt, mich an sie gefesselt und sie belogen. Wie lange werden sie wohl brauchen?“. Jack heitert sie ein wenig auf und fragt sie dann, ob sie nervös sei. „Verdammt, ja“.


FLASHBACK:

„Ich weiß, dass sich sechs Monate wie eine Ewigkeit anhören, aber Sie werden überrascht sein, wie die Zeit verfliegt, sobald Sie dort sind“, verspricht Richard. Juliet: „Ich kann’s kaum erwarten herauszufinden, wo ‚dort’ ist“.
Als sie Ethan wieder treffen, will dieser ein paar medizinische Daten von ihr aufnehmen und misst ihren Blutdruck. Richard mixt ihr währenddessen einen Orangensaft mit Beruhigungsmittel und erklärt, dass die Reise unangenehm werden könne und dies nötig sei. Da Juliet das alles etwas suspekt ist, fasst Richard noch mal zusammen, warum Juliet hier sei: „Tief im Inneren wissen Sie, dass wir sie an einen besonderen Ort bringen. Sie [haben Ihre Schwester] schwanger gemacht. Sie haben Leben erschaffen, wo keines möglich war. Das ist eine Gabe, Juliet. Sie haben eine Gabe. Und haben Sie nicht das Gefühl, damit etwas Großes bewirken zu wollen? Am Ziel Ihrer Reise können Sie genau das tun“. Als Juliet wieder nachfragt, wo sie hinkomme, kann er sie wieder nur vertrösten. „Das kann ich Ihnen nicht verraten. Aber ich verrate Ihnen, dass Sie Dinge sehen werden, die Sie sich gar nicht vorstellen können“. Noch während Richard erklärt, dass Juliet ihre Meinung noch ändern könne, greift sie schon zum Glas und trinkt es in wenigen Sekunden komplett aus. „Ähm, Sie hätten das vielleicht nicht so schnell trinken sollen“, erklärt Ethan noch, doch Juliets Blick verschleiert sich bereits.

Beim Erwachen sieht sie ein rötliches Licht vor sich und findet sich in einer engen, spartanischen Umgebung wieder. Plötzlich öffnet sich neben ihr ein Vorhang und dahinter kommt Ethan mit einem breiten Grinsen zum Vorschein. Er erklärt, dass er sie hat fesseln müssen, da der Transport sehr holprig gewesen sei. Nun löst er die Fesseln aber, und so kann Juliet sich kurz umsehen. Ganz offensichtlich befindet sie sich im U-Boot. „Wir sind da“, meint Ethan plötzlich und deutet nach oben. Am Ende der Luke ist blauer Himmel zu sehen, und Juliet zögert nicht lange, das U-Boot zu verlassen.

Draußen bleibt sie erstmal auf dem U-Boot stehen und lässt die Umgebung auf sie wirken: Die große Bucht ist von grünem Dschungel umgeben, auf dem Steg stehen Kisten und eine Wache, dahinter sieht man die prunkvolle Insel mit üppiger Flora und einem kantigem Berg. Begrüßt wird Juliet von einem bekannten Gesicht: „Hallo, Dr. Burk. Mein Name ist Benjamin Linus“. Er reicht ihr zur Begrüßung seine Hand. „Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammen zu arbeiten“.


Nachdem sich Sawyer mit seinem unpassenden Sarkasmus wieder etwas unbeliebter gemacht hat, taucht Claire bei Hugo und Charlie auf und fragt nach Aspirin. Überraschenderweise geht Sawyer sofort los, um ihr etwas zu besorgen. Als er plötzlich nicht weit vom Camp entfernt Jack sieht kann er seinen Augen nicht glauben. „Son of a bitch“, murmelt er. Als nächstes bemerkt ihn Sun, die das Camp gleich darauf aufmerksam macht, dass Jack zurück ist. Sawyers Blick fixiert sich aber auf das Gebüsch hinter Jack, und nach wenigen Sekunden erspäht er dort endlich Kate, wodurch ihm ein Stein vom Herzen fällt. Viele Hände werden geschüttelt, viele Umarmungen getätigt. Sogar Jack und Sawyer springen über ihren Schatten und umarmen sich. Dann stehen sich Sawyer und Kate mehrere Sekunden lang gegenüber, bis sie sich endlich in die Arme fallen. Es bleibt jedoch bei einer intensiven Umarmung. Und diese endet abrupt, als Sawyer eine weitere Person am Horizont sieht: Juliet. „Was zur Hölle macht sie hier?“. Das gesamte Camp dreht sich zu ihr um.

Später sitzt Juliet alleine im Sand und bekommt Gesellschaft von Hurley. „Du bist eine von ihnen, hm?“. – „Ich bin Juliet“. – „Ich hab dich am Dock nicht gesehen… wo ihr uns Säcke über den Kopf gestülpt habt… nachdem ihr uns Elektroschocks verpasst habt“. Juliet schweigt kurz. „An dem Tag hatte ich frei“, erklärt sie mit einem sympathischen Grinsen. Nach etwas mehr Smalltalk fragt Juliet schließlich: „Haben sie dich hergeschickt, um ein Auge auf mich zu werfen?“. Hugo nickt nur. Juliet versteht: „Okay“. Dann spricht Hugo vom letzten Mal, als ein Anderer bei ihnen im Camp war. Charlie habe ihn erschossen, und er läge nicht weit von hier begraben…


FLASHBACK:

Der ununterbrochene EKG-Piepton verrät, dass gerade eine Patientin auf dem OP-Tisch verstorben ist. Mit blutroten Handschuhen meint Ethan: „Sie ist tot, Juliet“. Goodwin tröstet sie: „Es ist okay. Du hast es versucht“.

Später sitzt Juliet auf einer rauen Felsenküste und beobachtet das Meer. Ben kommt zu ihr und erinnert sie daran, dass die Frau selbst entschieden habe, dass sie schwanger werden wollte. „Sie wusste, auf was sie sich einlässt“. Juliet versteht das zwar, denkt aber über ein anderes Problem nach: Diese Vorfälle könnten an diesen Ort gebunden sein. Sie würde gerne versuchen, eine Frau von der Insel zu schaffen und sie dort zu behandeln. „Du bringst hier niemanden weg“, erklärt Ben gleich. Nach kurzer Bedenkzeit unterbreitet sie ihm: „Dann gibt es hier nichts mehr für mich zu tun. Ich weiß, dass du viel Vertrauen in mich hattest, und es tut mir leid, dass ich dir nicht helfen konnte… Meine Schwester bekommt in drei Monaten ihr Baby, und ich konnte sie nicht einmal anrufen. Es ist an der Zeit, nach Hause zu gehen“. Als sie aufsteht und gehen will, ergreift Ben noch einmal das Wort: „Du sagtest, dass deine Schwester in drei Monaten ihr Baby bekommt“. Juliet nickt. „Sie wird tot sein, bevor es soweit ist“, offenbart Ben. „Der Krebs ist zurück“. Als Beweis holt er medizinische Unterlagen aus seiner Tasche. Juliet ist völlig außer sich und versteht nicht, warum er sie nicht hat gehen lassen. „Du kannst gehen und mit ihr ihre letzten Tage verbringen. Oder du bleibst hier und hilfst mir mit unserem Problem“. Juliet versteht nicht: „Warum sollte ich hier bleiben?“. – „Weil ich dann den Krebs deiner Schwester heile“. Er erklärt, dass es auf der Insel nicht eine einzige Spur von Krebs gegeben habe, und scheinbar kennt er wirklich einen Weg, ihn zu heilen. Überzeugen lässt sich Juliet aber erst, als Ben Jacob erwähnt, der sich selbst um diese Angelegenheit kümmern wolle. „Jede Frau auf dieser Insel braucht dich. Wenn du dich entscheidest hier zu bleiben, verspreche ich dir, dass wir Rachels Leben retten“.


Im Camp gibt es nachts eine heftige Diskussion, ob man Juliet vertrauen könne. Auf der Seite der „Anderen“ ist dabei eigentlich nur Jack, der sie ohne Zweifel verteidigt. „Dass ich ihr vertraue sollte ausreichen“, behauptet der Arzt. „Tut es aber nicht“, erwidert Sayid. Nun erfahren die Überlebenden auch endlich, dass Locke bei den Anderen geblieben ist, und dass es ein U-Boot gab, mit dem Jack von der Insel gebracht werden sollte. Als alles aber wieder in einen Streit ausartet, bemerkt kaum jemand, dass sich Claires Zustand verschlechtert. Plötzlich hat sie Blut um Mund und Nase und kann sich selbst nicht mehr halten. Charlie und Jack kümmern sich sofort um sie und tragen sie zu ihrem Unterschlupf, wo Jack Charlie einige Fragen stellt.

Juliet sucht in diesem Moment Kate auf und bittet sie darum, Jack zu ihr zu bringen. „Verrätst du mir, warum du mit ihm reden musst?“. – „Weil ich weiß, was mit Claire los ist“. – „Woher?“ – „Weil es meine Schuld ist“, gesteht Juliet.

Dass Jack Claire nun alleine lässt und zu Juliet geht wird aufmerksam von Sayid und Sawyer beobachtet, die beide sehr misstrauisch sind.

Dem Arzt erklärt Juliet, dass Claires Krankheit durch eine Medizin bedingt sein könnte, die dafür geschaffen wurde, dass Frauen das späte Stadium der Schwangerschaft überleben. Juliet habe dieses Mittel entwickelt. „Aus irgendeinem Grund können Frauen hier nicht schwanger werden. Der Körper der Mutter sträubt sich gegen die Schwangerschaft und behandelt sie wie einen unerwünschten Eindringling. Ich habe es wieder und wieder gesehen. Jede Schwangere auf dieser Insel ist gestorben. Das heißt, jede Schwangere, außer Claire“. Da Jack wissen will, wie das sein kann, verrät Juliet einige Details. Nach dem Absturz habe sich jemand unter sie gemischt –Ethan- und Proben von Claire entnommen (Rückblick: Der nächtliche Angriff in den Höhlen). „Wir haben versucht, ihr Leben zu retten“. Jack: „…indem ihr sie entführt habt“. Sofort widerspricht ihm Juliet: „Nein! Das sollte nicht so ablaufen“. Sie erklärt, dass sich alles änderte, als Hugo herausgefunden hat, dass Ethan nicht im Flugzeug saß. „Er hat improvisiert und sie allein entführt. Das war niemals der Plan“. Die verabreichten Spritzen seien lebenswichtig gewesen, und nun brauche Claire weitere Medizin, damit ihr Immunsystem nicht zusammenbreche. Sie könne etwas aus Ethans Versteck holen, aber dazu müsse sie sofort aufbrechen. „Dann los“, meint Jack ruhig.


FLASHBACK:

Juliet genießt einen Löffel Eis. „Wo bist du gerade?“, fragt sie jemand. „Im Bett, mit dir“, antwortet sie. Goodwin erklärt, dass er meinte, wo sie gedanklich sei. Juliet: „Ich habe gerade darüber nachgedacht, dass ich morgen drei Jahre lang auf diese Insel bin“. Goodwin küsst ihren Körper, als es plötzlich an der Tür klopft. „Warte hier“, meint Juliet.

Kurz darauf betrachtet sie eingängig ein paar Röntgenbilder und sieht alles andere als zufrieden aus. „Was ist los?“, fragt Goodwin.

Sie stattet Ben einen Besuch ab, der gerade „Carrie“ zuende liest und es ziemlich deprimierend findet. „Du hast einen Tumor“, sagt ihm Juliet direkt ins Gesicht. Sie zeigt ihm seine Röntgenbilder und erklärt dabei, dass dies der Grund für seine Rückenschmerzen sei. „Du wirkst überrascht“, stellt sie fest. „Du hast mir gerade gesagt, dass ich Krebs habe. Natürlich bin ich überrascht“. – „Ich habe gesagt, dass du einen Tumor hast“. Ben geht in die Küche um sich ein Glas Wasser zu holen, und Juliet folgt ihm. „Wovor hast du Angst?“, fragt sie ihm mehrmals lautstark. Dann schreit sie ihn an, dass er behauptet habe, dass keiner auf der Insel jemals Krebs hatte. „Du sagtest, dass du meine Schwester heilst! Du hast mich belogen!“. – „Ich habe dich nicht belogen“, kontert Ben schnell. „Wenn du Krebs heilen kannst, Ben, warum hast du dann selbst Krebs?“. Ben ist fassungslos. „Ich weiß es nicht“. Juliet schlägt ihm das Glas Wasser aus der Hand und dieses zersplittert am Boden. „Ich will mit ihr sprechen! Ich will mit Rachel reden! Und zwar jetzt!!“. Juliets Wut ist grenzenlos. „Ich verspreche dir, dass es ihr gut geht“. – „Du hast sie nie geheilt!“. Obwohl Juliet vollkommen die Beherrschung verliert bleibt Ben ruhig und besteht darauf, dass er die Wahrheit gesagt habe. „Ich habe dir mein Wort gegeben“. Juliet kann ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ich will nach Hause, Ben. Bitte. Kannst du mich nicht einfach nach Hause lassen?“. Obwohl sie nervlich am Ende ist, bleibt Ben kalt: „Nein“. Er lässt sie unter Tränen in der Küche zurück.


Zielstrebig bewegt sich Juliet durch den Dschungel und findet schließlich einen großen Baum, der mit einem Symbol markiert ist. Nicht weit davon entfernt holt sie einen schwarzen Koffer unter dem Gras hervor, den sie öffnen möchte- doch Sayid und Sawyer halten sie davon ab. Stattdessen öffnet Sawyer den Koffer und sieht, dass sich tatsächlich nur Medikamente darin befinden. Da die beiden Überlebenden Juliet nicht gehen lassen wollen, spiel diese mit deren Psyche: „Wisst ihr, was interessant ist? Dass ausgerechnet ihr zwei die Moralapostel spielt“. Sie tritt an Sayid heran: „Wie lange hast du gewartet, bevor du allen am Strand erzählt hast, wie viele Leute du wirklich gefoltert hast? Hast du ihnen auch von Bosra erzählt?“. Dann spricht sie mit Sawyer: „Und ich bin mir sicher, dass das erste, was du von dir erzählt hast, James, die Tatsache war, dass du in der Nacht vor dem Flug einen Mann kaltblütig erschossen hast“. Schweigen. „Ich bringe diesen Koffer zu Claire, und ihr haltet mich nicht auf. Denn wenn sie ihn nicht bekommt, dann stirbt sie. Und das letzte, was ihr gebrauchen könnt, ist mehr Blut an euren Händen“. Mit diesen Worten nimmt sie Sawyer den Koffer ab und geht zurück Richtung Camp. An ihrem Gesicht erkennt man deutlich, dass sie dieser extremen Kaltblütigkeit und dem emotionalen Druck nicht viel länger standgehalten hätte.


FLASHBACK:

Am Tag des Absturzes legt Juliet „Downtown“ in den CD-Player und unterdrückt vor dem Spiegel ihre Tränen. Sie bereitet das Buchclub-Treffen vor, streitet etwas später, und das „Erdbeben“ erschüttert das Haus. Draußen sehen die „Anderen“ den Absturz, und Ben weist Goodwin und Ethan an, sich unter die Überlebenden zu mischen. Dann geht die Szene weiter: Ben hält Juliet auf, bevor diese geht. „Ich habe heute Morgen nach dir gesucht“, meint er. „Wir müssen reden. […] Es ist wichtig“.

Nach einem Spaziergang sind sie bei Mikhail angekommen, wo Ben diesen mittels Walkie-Talkie über ihren Besuch informieren will. Da Mikhail aber nicht reagiert, wagen sich beide so ans Haus heran. „Ben ist hier! Mit Juliet. Wir nähern uns dem Haus, … erschieß uns nicht“, ruft Ben etwas genervt.

Drinnen zeigt Ben ihnen auf mehreren Monitoren aktuelle Berichte über das Verschwinden von Flug 815. An Bord seien 324 Leute gewesen. An den Details über jeden einzelnen davon arbeite Mikhail bereits. Dann spricht Ben zu Juliet: „Gestern hast du mich einen Lügner genannt. Das hat mich verletzt“. Er spricht über ein Headset mit einem Mann namens Richard und zeigt Juliet dann einen Video-Feed. Zuerst ist eine Zeitung vom 22. September 2004 im Bild, und dann schwenkt die Kamera zu einem Kinderspielplatz. „Das ist live“, erklärt Ben. Juliet sieht nun zum ersten Mal seit vielen Jahren ihre Schwester, die kerngesund ist und mit ihrem kleinen Jungen spielt. „Sein Name ist Julian“, verrät Ben. Juliet klebt förmlich am Bildschirm und weint Freudentränen, doch plötzlich bricht Ben die Übertragung ab. „Nein, nein“, Juliet weint heftiger als zuvor. „Ich will nach Hause“, fleht sie Ben an. Doch dieser will mit der Forschung weitermachen. „Wir finden neue Mütter. Wer weiß, vielleicht war sogar eine im Flugzeug“.


Als Juliet mit dem Koffer in Claires Unterschlupf ankommt zeigt sich Charlie besorgt. Erst nach einer Standpredigt von Jack lässt er zu, dass Juliet Claire behandelt. Kurz bevor Juliet etwas injizieren will, hält Jack sie zurück: „Wenn das nicht funktioniert und Claire etwas zustößt, dann werde ich dich nicht mehr beschützen können. Dann bist du auf dich allein gestellt“. „Das bin ich bereits, Jack“. Juliet verabreicht Claire die Spritze.

Einige Stunden später erwacht Claire und kann sich offensichtlich an nichts mehr erinnern. Sie und Charlie lächeln sich bloß an.

Jack bringt Juliet ein paar Sachen, damit sie sich eine Unterkunft errichten kann, und setzt sich zu ihr in den Sand. „Claire ist wach“, berichtet er und verrät, dass es seinen Freunden Recht sei, wenn sie ihr Zelt bei ihnen im Lager aufbaue. „Aber schlussendlich werden sie nach Antworten verlangen“, gibt er zu, und Juliet möchte wissen, warum sie Jack gegenüber nie etwas erklären müsse. „Du bist bei mir gewesen als das U-Boot explodiert ist. In diesem Moment habe ich es in deinen Augen gesehen: Du willst um jeden Preis von dieser Insel runter. Das macht dich zu einer von uns“.

Etwas später hat Juliet bereits das Gerüst ihres Unterschlupfs errichtet und spannt eine Plane darüber.


FLASHBACK:

„Gehen wir es noch mal durch, nur um sicher zu sein“, meint Ben in einem abgedunkelten Raum zu Juliet. Diese fasst zusammen: „Ich schleppe Austen in den Dschungel, fessle mich an sie. Dann erzähle ich ihr, dass ich vergast wurde, genau wie sie“. – „Und wenn sie dich beim Lügen erwischt?“. – „Dann gebe ich es zu und erzähle ihr, dass ich nur so ihr Vertrauen gewinnen konnte“. Ben nickt: „Gut. Und weiter?“. – „Sie nehmen mich mit zum Strand“.


Wir sehen, wie Juliet die Leute am Strand ganz genau beobachtet, während sie mit einem Strick die Plane befestigt.


FLASHBACK:

Juliet: „Ich weiß, dass du willst, dass ich zu ihnen gehe. Aber nach allem, was wir ihnen angetan haben, wird es schwer werden“. Nun erklärt Ben, dass die Implantate in Claire bald aktiviert werden, und dass sie sich mit dem Impfstoff dafür, der an „Ethans altem Versorgungspunkt“ versteckt werde, das Vertrauen der Strandbewohner verschaffen könne. „Sag Jack, dass du sie retten kannst. Er traut dir“. Kurz herrscht Schweigen. „Geht es dir gut?“, erkundigt sich Ben. „Alles bestens“, meint Juliet. Ben legt ihr eine Gasmaske auf den Tisch. „Wir sehen uns in einer Woche“.


Juliet mustert Jack noch einmal genau und dreht sich dann um. Sie nimmt zwei Strickenden in ihre Hände und zieht den Knoten fest.



SCREENSHOTS:

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ZITATE:

Richard: I think you're fine because deep down, a part of you knows that the place we're taking you to is special.

Sawyer: Well, here's a wacky idea. Let's sic our resident Iraqi on her. Let him do what he does and then see what she says.
Sayid: No, I don't do that anymore.
Sawyer: Well, ain't that convenient.

Juliet: Why don't we just skip the part where you two pretend to be righteous? I'm taking that medication back to Claire, and you're gonna let me, because if she doesn't get it, she's gonna die. And the last thing that either of you need right now ... is more blood on your hands.

MUSIK:

Petula Clark - Downtown


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